Wer reitet, kennt das Gefühl: Sobald man in den Sattel sinkt, verändert sich etwas. Der Rücken wird leichter, die Hüfte beginnt zu schwingen.
Einleitung: Warum Reiten und Rückengesundheit so eng zusammenhängen
Wer reitet, kennt das Gefühl: Sobald man in den Sattel sinkt, verändert sich etwas. Der Rücken wird weicher, die Hüfte beginnt zu schwingen, der Atem vertieft sich. Es ist, als würde der Körper endlich das bekommen, was er den ganzen Tag vermisst hat: Rhythmische Bewegung, Stabilität und Freiheit zugleich.
Dass dieses Gefühl nicht nur subjektiv ist, zeigt eine Studie im Journal of Equine Veterinary Science aus dem Jahr 2022. Sie beschreibt, wie die sanften, dreidimensionalen Impulse des Pferderückens die tiefe Lendenmuskulatur aktivieren und die Wirbelsäule zugleich mobilisieren und stabilisieren. Genau diese Kombination macht Reiten zu einem der effektivsten Trainingsreize für den unteren Rücken.
Doch das Reiten dauert für viele Menschen nur eine Stunde am Tag, während sie davor oft acht Stunden im Büro sitzen.
Und genau diese 8 Stunden verliert der Rücken, was das Pferd ihm schenkt: Mobilität, Spannungsausgleich und Rhythmus.

Brigitte Lang von Abenteuer Pferd zeigt die aufrechte "Reiterhaltung" bei ihrem Ausritt.
Die spannende Frage lautet also:
Kann ein Sattelstuhl im Büro jene Bewegungen erzeugen, die Reiter*innen so gut tun? Und kann er dafür sorgen, dass wir abends mit einem vorber, beweglichen Rücken aufs Pferd steigen?
Reiten aus medizinischer Sicht – was im Körper wirklich passiert
Beim Reiten entsteht ein Bewegungsspiel, das in dieser Form einzigartig ist. Der Pferderücken bewegt das Becken der Reiter*innen in einer sanften, dreidimensionalen Welle. Seitliches Pendeln, eine leichte Vor- und Rückbewegung und eine subtile Rotation um die Wirbelsäule herum erzeugen einen Trainingsreiz, der die tiefsten Strukturen im Körper erreicht. Die Multifidi, die kleinen stabilisierenden Rückenmuskeln, werden aktiviert, ebenso der Beckenboden und Teile der Core-Muskulatur.
Besonders wichtig ist der seitliche Hüftimpuls. Dadurch entsteht das typische Gefühl von Stabilität, das viele Reiter*innen als „im Gleichgewicht sitzen“ beschreiben.
Dieses Training geschieht unbewusst. Man muss sich nicht anstrengen, es passiert ganz von selbst. Das macht Reiten zu einem der effizientesten, aber gleichzeitig angenehmsten Trainingsreize für die LWS.
Was im Büro passiert – und warum es ein Problem ist
Der Körper liebt Wechsel und Bewegung.
Der Büroalltag hingegen gibt ihm das Gegenteil: Lange Phasen ohne Impulse, keine Rotationen, keine seitlichen Bewegungen. Die Hüfte wird steif, die LWS komprimiert, die Tiefenmuskulatur „schaltet ab“. Viele Reiter*innen spüren das abends sehr deutlich, wenn sie zum Pferd kommen. Man sitzt auf, aber nichts schwingt mit. Die Leichtigkeit fehlt.
Nicht selten führt das zu den typischen Problemen, die Reiter*innen gut kennen: Verspannte Lendenmuskeln, ein blockiertes Becken, Schwierigkeiten mit der Balance.
Und das Pferd?
Es reagiert sofort. Es spürt jeden festgehaltenen Millimeter.
Hier entsteht ein wichtiger Gedanke:
Wenn wir tagsüber jene Bewegungen bekommen würden, die wir beim Reiten brauchen, wie würde sich das auf das Reiten selbst auswirken?

Ein Sattelstuhl im Vergleich zum Pferderücken – überraschend ähnlich
Ein Sattelstuhl kann kein Pferd ersetzen.
Aber bestimmte mechanische Prinzipien lassen sich sehr wohl übertragen.
Die Form fördert eine aufrechte, offene Hüftstellung, ähnlich wie im Reitersitz. Und wenn der Stuhl, wie bei einem modernen, dynamischen Modell, Bewegungen aus der Hüfte zulässt, entsteht ein Effekt, der erstaunlich nah an das herankommt, was der Pferderücken auslöst.
Der entscheidende Punkt ist die kontrollierte laterale Bewegung. Beim Reiten ist sie abhängig vom Schritt des Pferdes, seiner Losgelassenheit und seinem Tempo. Bei einem gut konstruierten Sattelstuhl entsteht ein ähnlicher Impuls, aber leiser, rhythmischer, konstanter.
Die LWS wird entlastet, die Hüftmuskulatur mobilisiert und die tiefen Rückenmuskeln werden permanent aktiviert, ohne übertriebene Anstrengung.
Genau das macht den Unterschied im Alltag. Plötzlich sind jene Bewegungen da, die normalerweise nur im Stall passieren.
Warum ein bewegter Rücken besser reitet – für dich und dein Pferd
Wenn das Becken locker mitschwingt, kann das Pferd sich ebenfalls entspannen. Wenn die Hüfte beweglich ist, fließt die Bewegung. Wenn die LWS warm und elastisch ist, entsteht Harmonie.
Ein dynamischer Sattelstuhl kann diesen Zustand über den Tag hinweg vorbereiten. Man steigt nicht mehr „kalt“ aufs Pferd, sondern bereits mobilisiert.
Das Pferd profitiert davon unmittelbar. Ein beweglicher Mensch schafft ein bewegliches Pferd.
Vor allem aber: Es macht mehr Freude.
Expertin Brigitte Lang
Brigitte Lang kennt die Verbindung zwischen innerer Balance, Bewegung und Pferd wie kaum eine andere. Als Expertin für pferdegestütztes Coaching arbeitet sie seit vielen Jahren mit Menschen, die über Pferde wieder Zugang zu ihrer eigenen Körpersprache und ihrer inneren Ruhe finden. Sie reitet in den Bergen, begleitet Menschen in anspruchsvollen Situationen und lebt diese feinfühlige Art der Kommunikation mit Pferden auf beeindruckende Weise.
Für sie wurde der dynamische Sattelstuhl von Bergardi im Büro zu einem echten Wendepunkt:
„Ich sitze wirklich viel im Büro – und irgendwann hat mein Rücken das deutlich gezeigt. Vor allem im Lendenbereich hatte ich immer wieder Schmerzen. Und gleichzeitig möchte ich abends noch meine Pferde reiten. Aber mit Schmerzen macht das einfach keinen Spaß. Ich weiß, dass mir Bewegung guttun würde, aber ganz ehrlich: Für Fitnessstudio oder Yoga fehlt mir oft die Zeit und auch die Lust. Der bewegliche Sattelstuhl von Bergardi.at ist für mich die perfekte Lösung. Er bringt die gleiche Hüft- und Rückenbewegung in meinen Büroalltag, die ich auch beim Reiten habe. Ich bleibe in Bewegung, obwohl ich sitze, trainiere dabei ganz unbewusst die passenden Muskelpartien – und kann abends mit viel mehr Freude auf den Rücken meiner Pferde steigen.“
Ihre Worte treffen den Kern: Dynamisches Sitzen ersetzt keine Reitstunde, aber es schenkt dem Körper jene Mobilität, die gutes Reiten erst möglich macht.
Wie du den Sattelstuhl wie ein Mini-Reittraining nutzt
Ein Sattelstuhl entfaltet seine Wirkung vor allem dann, wenn man sich bewusst auf ihn einlässt. Eine offene Hüftposition – etwa in einem Winkel von 135 Grad – sorgt dafür, dass das Becken frei schwingen kann. Manche Reiter*innen beschreiben es so, als würde man bereits im Schritt neben dem Pferd hergehen, nur eben während man arbeitet.
Kleine Bewegungsimpulse, wie ein sanftes Pendeln des Rückens, vertiefen dieses Gefühl. Der Körper beginnt fast automatisch, rhythmischer zu arbeiten. Das reicht völlig aus und es passiert auf dem Bergardi-Stuhls von selbst, ohne zusätzlichen Zeitaufwand.
Brigitte Lang ist überzeugt, dass ihr der Bergardi-Stuhl die nötige Mobilität vor dem Ausritt bringt. Vergleicht man die Beckenbewegungen, ist deutlich die Parallele zu sehen.
Fazit
Reiten ist eines der natürlichsten und gleichzeitig anspruchsvollsten Bewegungsmuster für den Rücken. Doch seine Wirkung hängt davon ab, wie wir unseren Körper den restlichen Tag über behandeln. Dynamisches Sitzen bringt das zurück, was langes Sitzen zerstört: Mobilität, Durchlässigkeit, Stabilität und Rhythmus.
Ein Sattelstuhl sorgt dafür, dass wir dem Pferd abends mit einem Körper begegnen, der bereit ist, warm, beweglich, präsent.
Wer tagsüber bewegt sitzt, reitet abends leichter. Und das Pferd spürt den Unterschied sofort.
Quellen & Studien
- Journal of Equine Veterinary Science (2022) – Aktivierung der Lendenmuskulatur durch dreidimensionale Pferdebewegungen. Studie ansehen
