Das Sitzen zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen im Arbeitsalltag: Studien zeigen, dass langes Sitzen die Belastung der unteren Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule) deutlich erhöht, da die natürliche Krümmung (Lumbar Lordose) meist verloren geht. Die klassische Lösung: eine eingebaute Lordosenstütze im Bürostuhl – sie soll den unteren Rücken unterstützen, die Krümmung erhalten und so Rückenschmerzen vorbeugen. Doch jüngste Untersuchungen zeigen: Nicht jede Lordosenstütze gleicht der anderen – und Bewegung, nicht nur Ruhe, könnte der entscheidende Faktor sein.

Sitzen zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen im Arbeitsalltag: Studien zeigen, dass langes Sitzen die Belastung der unteren Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule) deutlich erhöht, da die natürliche Krümmung (Lumbar Lordose) meist verloren geht. Die klassische Lösung: Eine eingebaute Lordosenstütze im Bürostuhl. Sie soll den unteren Rücken unterstützen, die Krümmung erhalten und so Rückenschmerzen vorbeugen.
In diesem Beitrag gehen wir wissenschaftlich fundiert den Fragen nach: Warum überhaupt eine Lordosenstütze? Wo liegen ihre Grenzen? Wie stelle ich sie richtig ein? Und wie sieht eine wirklich ergonomisch sinnvolle Sitzlösung heute aus?
Warum viele Stühle auf Lordosenstützen setzen
Die Idee ist eigentlich simpel: Durch die Lordosenstütze wird die natürliche S-Krümmung der Wirbelsäule im Lendenbereich unterstützt. Wird diese Krümmung abgeflacht (beispielsweise bei gerundeter Sitzhaltung), steigen Druck und Scherkräfte auf die Bandscheiben im Segment L5/S1, wie Simulationen zeigen. Zudem zeigte eine biomechanische Untersuchung: Beim Sitzen mit erhöhter Lendenstütze sank die Aktivität bestimmter Rückenmuskeln und der Sitzdruck verteilte sich günstiger. Deshalb setzen viele Hersteller eine Lordosenstütze ein – oft als festes oder verstellbares Element. Für Menschen mit sitzender Tätigkeit klingt das zunächst sinnvoll.

Zusätzlicher medizinischer Nutzen: Eine korrekt positionierte Lordosenstütze kann die Haltemuskulatur entlasten. Das kann Muskelermüdung verzögern und die statische Belastung reduzieren.
Warum starre Stützen nur passiv wirken
Hier wird es kritisch: Eine Lordosenstütze bietet Unterstützung, jedoch meist statisch.
Das bedeutet: Der Rücken bekommt Halt, bleibt aber in der Regel unbewegt. Neuere Studien vergleichen dynamisches Sitzen mit herkömmlichem Sitzen: In einer Untersuchung mit dynamischen Sitzlösungen zeigte sich, dass die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule zunahm, ohne dass Schmerzen oder Produktivität negativ beeinflusst wurden.
Kurzum: Wenn die Stütze nur hält, aber nicht bewegt, kann dies langfristig zur Inaktivität der Tiefenmuskulatur führen und damit Rückenschmerzen begünstigen. Eine starre Lordosenstütze ersetzt nicht Beweglichkeit und Eigenstabilität.
Eine Lordosenstütze alleine reicht nicht für gesundes Sitzen aus!
Lordosenstütze richtig einstellen – aber wie?
Einstell-Checkliste
- Höhe: Die Stütze sollte mittig im Lendenbereich liegen – oberhalb des Beckens, unterhalb der Schulterblätter.
- Tiefe: Moderate Vorwölbung – so dass der Rücken leicht aufliegt, ohne übermäßig gedrückt zu werden.
- Sitzeinstellung: Sitzhöhe, -tiefe und Beckenkippung so einstellen, dass die Oberschenkel horizontal oder leicht abfallend sind, und die Lordose erhalten bleibt.
- Bewegung integrieren: Auch mit Stütze, mindestens alle 30–60 Minuten Haltung ändern, dynamisch bewegen, aufstehen oder Sitzposition variieren.

Tipp für Bergardi-Stühle: Die Modelle von Bergardi bieten sowohl eine verstellbare Lordosenstütze als Option als auch eine Sitzmechanik mit lateraler Bewegungsachse. Stelle die Lordosenstütze so ein, dass sie im lumbalen Bereich (L4-L5) anliegt und nutze gleichzeitig die laterale Bewegung, um das Sitzen aktiv zu halten.
Lordosenstütze gesund und ergonomisch – neue Erkenntnisse der Forschung
Was sagen biomechanische Studien?
Laut Simulationen: Eine größere Lordose (bis ~48 °) reduzierte Kompressions- und Scherkräfte am Segment L5/S1 beim Sitzen. In der Studie von Makhsous et al.(2009): Sitzen mit verstärkter Lendenstütze reduzierte die Muskelaktivität im Lendenbereich.
Dynamisches Sitzen als Ergänzung
Die Untersuchung „Traditional versus dynamic sitting” zeigte: Sitzlösungen mit Beweglichkeit erhöhten die Lendenwirbelsäulenbewegung, ohne Rückenschmerz oder Produktivität zu verschlechtern. In einer Studie mit dynamischen Sitzkissen zeigte sich eine deutlich kürzere Erholungszeit bei Rücken- und Nackenschmerzen.
Fazit der Forschung
Eine Lordosenstütze ist kein Allheilmittel, aber einer von vielen Bausteinen. Entscheidend sind Dynamik, Anpassung und aktive Muskulatur. Ergonomische Stuhlmechaniken, die Bewegung zulassen, verbessern laut Studien die muskuläre Aktivierung und reduzieren Belastung.
Moderne Sitzmechanik vs. klassische Lordosenstütze: Was bringt mehr?
Klassische Lordosenstütze: Eine starre oder verstellbare Stütze, die den Lendenbereich passiv unterstützt. Vorteil: Einfache Stabilisierung. Nachteil: wenig Bewegung, Muskulatur wird nicht gefordert.
Moderne Sitzmechanik – am Beispiel Bergardi:
Bergardi setzt auf eine laterale Achse (zweiachsige Bewegung), sodass das Becken seitlich bewegt werden kann. Dies fördert eine Mikrobewegung im Sitz, welche die Tiefenmuskulatur aktiviert. Zusätzlich bietet Bergardi für Nutzer:innen, die eine Lordosenstütze benötigen, eine optional verstellbare Lordosenstütze an, damit kann kombiniert werden: Dynamisches Sitzen + gezielte Lendenunterstützung.
Der Vorteil dieser Kombination liegt darin, dass die Stütze nicht fixiert, sondern aktiv eingebunden ist. Das Sitzen bleibt beweglich, die Muskulatur bleibt aktiv, und die aufrechte Haltung bleibt erhalten.
Warum ist das besser? Studien zeigen: Bewegung im Sitzen aktiviert die Rumpfmuskulatur signifikant (z. B. Kuster et al.). Eine passive Stütze mag den Rücken kurzfristig entlasten, aber ohne Bewegung bleibt die Muskulatur träge & langfristig steigt das Rückfallrisiko.
Die biomechanische Entlastung durch Lordose wird besser genutzt, wenn Bewegung und Haltung zusammen wirken (siehe Simulationen und dynamische Studien).
Für die Praxis: Wenn du lange sitzt, wähle nicht nur „Stütze“, sondern einen Stuhl, der Bewegung zulässt und falls eine Lordosenstütze verwendet wird, sollte diese korrekt eingestellt sein und die Bewegung nicht blockieren.
Fazit: Aktiv statt passiv – was deinen Rücken wirklich schützt
Eine Lordosenstütze kann einen wichtigen Beitrag zur Rückengesundheit leisten, aber sie genügt nicht allein. Entscheidend ist die Kombination aus richtiger Krümmung, korrekter Einstellung und vor allem Bewegung im Sitzen. Mit den Stühlen von Bergardi hast du eine moderne Lösung: Eine laterale Bewegungsachse, die die Tiefenmuskulatur fordert und optional die Lordosenstütze, wenn zusätzlich gezielt gestützt werden muss. Damit vereinst du Stabilität und Aktivität und schützen Ihren Rücken langfristig.
Studien
Semantic Scholar –Effects of lumbar lordosis on spine loads during seating: a simulation study. Quelle öffnen
BioMed Central – Studien zu Rückenmuskulatur und Stützsystemen. Quelle öffnen
